SSV Friedrichshain empfängt seinen Weltmeister

Michael Busch erringt nach spektakulären Matches die Goldmedaille im Mixed Doppel.

Lasko/Berlin. Die PingPongParkinson Weltmeisterschaft in Lasko, Slowenien ging vor kurzen zu Ende. Vergangenen Sonntag lud die PPP Abteilung im Rahmen des üblichen Trainings zu einem kleinen Empfang, um dem Rückkehrer zu gratulieren.

Lasko, Slowenien – der Jahreshöhepunkt der PPP Familie

Vom 15. bis zum 19. Oktober 2024 fanden in Laško, Slowenien, die 5. PingPongParkinson (PPP) Weltmeisterschaften statt. Diese internationale Veranstaltung vereint Menschen, die an Parkinson erkrankt sind, und bietet ihnen eine einzigartige Plattform, um durch Tischtennis ihre Lebensqualität zu verbessern und das Fortschreiten ihrer Erkrankung zu verlangsamen.
In diesem Jahr nahmen 264 Spielerinnen und Spieler aus 22 Nationen teil. Sie traten in drei Leistungsklassen an, wobei an 30 Tischen im Einzel, Doppel und Mixed gespielt wurde. Die Vorrunden fanden in den ersten drei Tagen in Gruppen statt, während in den letzten beiden Tagen die K.-o.-Runden in Haupt- und Trostrunden ausgetragen wurden.

Vergoldete Belohnung eines spektakulären Halbfinales

jump ,Jump- Das Berliner Team auf der WM in LAsko
Der Landesverband Berlin konnte sechs Athleten nach Slowenien entsenden. Michael Busch vom SSV vertrat dabei Berlin in der höchsten Spielklasse 1.
Einzelergebnis

Im Einzel verpasste er in der Gruppenphase nur knapp einen 3. Sieg, welcher ihn für die Hauptrunde qualifiziert hätte. In der Trostrunde konnte er sich aber bis ins 1/4 Finale vorkämpfen.

Männer Doppel: ohne Fortune

Im Männer Doppel trat er mit Wolfgang Hoelscher-Obermaier an. Etwas überraschend konnten sie noch in der Klasse zwei antreten. Das Ziel hieß also mindestens wieder die Bronzemedaille vom letzten Jahr zu wiederholen. Etwas unglücklich trafen beide bereits im 1/8 Finale auf andere Mitfavoriten und mussten im 5. Satz Netz- und Kantenglück des Gegners ertragen.

So blieb das Mixed Doppel. Von den insgesamt guten Leistungen ist die Goldmedaille von Anderle/Busch im Mixed sicherlich besonders hervorzuheben, da dieses Resultat als Überraschung gewertet werden muss.

Michi² zeigen sich nervenstark

Michi²+Wettkampf = Mental-Monster

Mit Michaela Anderle und Michael Busch traten zwei Athleten aus Berlin im Mix -Doppel an, die sich für die WM eher spontan zusammengefunden hatten. Im Vorfeld konnte man nur wenige Male zusammen üben, auch die Konstellation aus Klasse 3 Spielerin und Klasse 1 Spieler war eine Herausforderung. 

Einfach Spaß haben

Das Motto lautete also Spaß haben. Die fehlende Spielpraxis machte sich in der Vorrunde bemerkbar, weshalb nur ein Spiel gewonnen werden konnte und die Trostrunde bestritten werden musste. Sie erwischten eine schwere Vorrundengruppe, Mitstreiter ihrer Gruppe wurden die Sieger der Hauptrunde. Dass sie sich von Grund auf verstanden und viel Spaß hatten zeigte sich dann in der KO-Runde. Die Spiele bis zum Viertelfinale konnten relativ sicher gewonnen werden.

Am Finaltag waren sie die letzten Verbliebenen aus Berlin. Knapp nach 15 Uhr fiel der Siegpunkt an diesem Nachmittag, an dem beide eine beeindruckende Fokussierung und Nervenstärke bewiesen.

1:9 im 5. Satz: das schaffen wir noch!

1:9 – kein Grund für Zweifel

Im Halbfinale mit relativ klaren deutlichen Satzgewinnen des jeweils aufschlagenden Teams ging man zum 5. Entscheidungssatz. Die Michis hatten den Vorteil des Aufschlaggebenden, lagen aber mit 1:5 in Rückstand. Nach dem  Tischseitenwechsel stand es kurz darauf 1:9 für die Kontrahenten.
Doch dann begann eine Aufholjagd ohne Gleichen; sechs Punkte in Folge führten zum 07:09, bevor der Gegner einen Punkt machen konnte. Jeder Fehler hätte jetzt das Aus bedeutet. Doch mit vollem Fokus, Selbstvertrauen und einem Lächeln auf dem Gesicht konnten der Satz und das Finale mit 12:10 erreicht werden.

Finale! Aus 0:2 mach 3:2

Im Finale traf man auf ein Pärchen, die beide in Klasse 2 sehr gut positioniert waren mit entsprechender Spielstärke und -erfahrung. So stand es nach kurzer Zeit bereits 0:2 in Sätzen. Zu Beginn des 3. Satzes war noch nicht abzusehen, wie Michi und Micha überhaupt zugriff auf das Spiel bekommen konnten. Doch die Auszeit beim 5:8 brachte erneut die Wende. Weitere 6 Punkte führten zum 1:2 in Sätzen. Damit war der psychologische Vorteil auf der Seite von Anderle/Busch.

SSv Fridrichshain & PPP Weltmeister Lasko 2024

Empfang in der Halle

Annette Wörner, stellvertretende Standortleiterin lud nun zum Empfang in die Turnhalle ein.

Robert nutzte die Gelegenheit neben den Glückwünschen Michas Arbeit im Verein zu würdigen. Auch weitere Anwesenden bedankten sich für sein Engagement. Michael bedankte sich daraufhin ausführlich. Zusammenfassend ein Zitat:

Wie diese Goldmedaille aus vielen kleineren und größeren Teilen besteht, so ist auch diese Medaille letztendlich das Produkt von den Menschen die mich […] begleitet haben. […] Sie gehört auch euch!

ReHa-Sport Ausbildungslehrgang zu Besuch beim SSV

Kooperation mit der PingPongParkinson-Abteilung erreicht die nächste Stufe

Letzten Sonntag überraschte ein lebhafter Geräuschpegel die Besucher der Zille-Turnhalle. Unter das übliche Tischtennisgeklapper mischten sich frohes Stimmengewirr und ermutigende Worte. Über 25 Personen, darunter drei Rollstuhlfahrer, standen in Vierergruppen an Tischen mit ungewöhnlichen Aufbauten.

Die Besucher waren Teilnehmer des Ausbildungskurses Trainer B-Lizenz Rehasport Neurologie und dem BSB (Behindertensportverband Berlin), di die #PingPongParkinson-Gruppe des SSV Friedrichshain besuchten und aktiv mit ihr interagierten.

Durch die Zusammenarbeit von PPP und Pfeffersport, dem größten inklusiven Sportverein Berlins, kam der erste Kontakt zum Ausbildungs- und Projektleiter von „Mission Inklusion“ , Oliver Klar, zustande. Die mediale Präsenz und das schnelle Wachstum der PPP-Standorte in Berlin weckten damals Olivers Interesse.

Micha Busch führt in die Trainingsstunde ein

Nun folgte in diesem Jahr die Anfragte nach einer erneuten Beteiligung von PPP am Lehrgang. Es wurde schnell klar, dass für die Teilnehmer ein Besuch eines PPP Stützpunktes am anschaulichsten wäre. Die Nähe zum Ausblildungslehrort, die Größe der PPP-Gruppe und das aktive Traningsangebot des Stützpunktleiters Michael Busch ließen die Wahl auf Friedrichshain fallen. An diesem Vormittag konnten alle Beteiligten somit anhand verschiedener Stationen etwas über die vier Grundtaktiken des Tischtennis lernen und üben.

Nach einer Dreiviertelstunde zog sich die Reha-Übungsleitergruppe mit Sandra Czernicki und Michael Busch in den Vorraum zurück. Dort erläuterten die Stützpunktleiter die Besonderheiten der PingPongParkinson-Bewegung und klärten offene Fragen.

Die Reha-Gruppe bedankte sich für die Einladung und die Möglichkeit, aktiv mitzuwirken. Sie waren von der offenen, fröhlichen und tischtennistechnisch starken Gruppe begeistert. Auch Kursleiter Oliver Klar gab positives Feedback. So ging pünktlich um 13 Uhr ein gewinnbringender Sonntagvormittag zu Ende, der sicher auf eine Wiederholung wartet.

Beliebte Station – spielen ohne die Tischplatte zu sehen.